Mittwoch, 15. Juli 2015

Eingebremst...

Ein lästiges Halsweh hat mich seit dem Panoramatrail ganz schön eingebremst... irgendein komisches Schluckweh - kein Schnupfen, kein Husten, keine geschwollene Lymphknoten, einfach nur Halsweh beim Schlucken. Ich habe immer gedacht da kommt noch etwas, aber ich habe mich dazu nur schlapp und müde gefühlt. Die ganze letzte Woche habe ich pausiert bis ich dann am Samstag so ein Bedürfnis hatte mich zu bewegen, dass ich einfach zu Hause probiert habe wieder ein paar Übungen zu machen.


Bewegung ist Leben - einfach nur schön!!! 

So habe ich mein Programm auch am Sonntag und am Montag gemacht und dann plötzlich - gestern war das Halsweh weg und ich fühlte mich auch wieder fit. Ja klar, müde war ich schon noch, aber vom frühen Aufstehen - das ist irgendwie ein Dauerzustand bei mir ;)

Kind ins Bett geschickt und los! Was für ein herrliches Gefühl !! Eine "Aufwärm-Runde" um den See und dann ab in den Wald. Dort war es schön kühl und da ich unter Tags genug getrunken hatte, habe ich meinen Trinkrucksack nicht einmal vermisst.  Eigentlich wollte ich nur eine kürzere Runde mit wenig Höhenmeter laufen, aber wie so oft wenn ich mir so etwas vornehme, kommt es ganz anders. Der Abend war herrlich, die Beine waren fit und ich kam schnell in so eine Art meditativen Zustand - ich liebe diese Läufe!!


Statt geradeaus die Runde zum Bitschweil zu laufen, bin ich bergauf Richtung Grabs gelaufen. Einen Schritt nach dem anderen, völlig im Laufrythmus und in meinen Gedanken vertieft. Ich habe das Laufen einfach nur noch genossen und wollte gar nicht aufhören - also noch einen kleinen Schlenker... ;-)


Nach gemütliche eineinhalb Stunden kam ich nach 14 km und etwa 450 Höhenmeter wieder zu Hause an und ich fühlte mich einfach nur gut! Ein Abendlauf vom feinsten!! :)

Sonntag, 5. Juli 2015

Manchmal kommt es anders...

...als man denkt,
dass der gestrige Tag so endet, hätte ich mir nie gedacht...

...aber mal vom Anfang an. 

Gestern stand wieder mal der Montafon Arlberg Marathon an, was mir im Moment natürlich viel zu weit ist, auch der Montafon Arlberg Lauf über 33 km habe ich mir nicht zugetraut. Vor etwa vier Wochen habe ich mich aber zum Panoramatrail in St Anton angemeldet. Der Lauf, der vor 3 Jahren mein erster 20 km-Lauf war, ist mittlerweile auf 16 km abgekürzt, und ich dachte mir 16 Kilometer sind doch zu meistern. Also habe ich mich mit dem Gedanken angemeldet, ich mache mir einfach einen schönen Lauftag ;-)

Ich war zwar am Freitag immer noch sehr unschlüssig ob ich überhaupt hinfahren sollte. T hatte mit Fieber und Husten eine schlimme Nacht gehabt und somit ich auch. Zudem war extreme Hitze auf das Wochenende gemeldet. Trotzdem habe ich abends um 22 Uhr meine Sachen gerichtet, bin ins Bett und habe auf eine ruhige Nacht gehofft. T ging es zum Glück schon sehr viel besser und so haben wir alle gut geschlafen. Als der Wecker am Morgen klingelte fühlte ich mich fit und nach einem gemütlichen Frühstück bin ich um 8 Uhr in Richtung St Anton los... 


...kurz nach neun habe ich die Startunterlagen geholt... und musste dann noch ein paar Mal auf die Toilette gehen. Warum war ich bloß so nervös...? Es sollte ja nur einen gemütlichen 16 km-Lauf werden!! Da ich vor 3 Jahren die Strecke unterschätzt hatte, vor allem die Höhenmeter, und bergauf viel gehen musste, hatte ich mir diesmal vorgenommen die ganze Strecke laufend zu bewältigen! Und ich wollte Spaß haben - damit wäre ich schon zufrieden!


Kurz vor dem Start um 10 Uhr und die Temperatur war mit etwa 23-24°C noch erträglich.


Gleich geht es los!


Die Strecke führte über die Hauptstraße aus St Anton raus und nach nur einem knappen Kilometer waren wir schon im Wald. Hier ging es vor drei Jahren nicht hoch, sondern auf der anderen Talseite Mitten in der prallen Sonne. Das wurde uns heute zum Glück erspart, und diese neue Strecke hat mir viel viel besser gefallen! Hier ging es eine Weile schön am Bach entlang, der uns eine kühle schöne Brise spendete. Ich bin gemütlich gelaufen, habe ab und zu mit einigen Mitläufern ein bisschen geplaudert und habe Fotos gemacht, genauso wie ich es mir vorgenommen hatte.


Bald ging es auf einen kleineren Pfad bergauf...


...und ich musste meinen ersten Vorsatz, den ganzen Lauf durch zu laufen, gleich ein wenig aufgeben...


...da hier einige Läufer gehen mussten, mussten auch alle hinter ihnen auch gehen da es auf dem schmalen Pfad kein vorbeikommen gab. Es ärgerte mich schon ein wenig, dass die Geher einfach dick und breit mitten am Pfad gehen mussten, auch später wo sie leicht ein wenig seitlich hätte gehen können, um die schnelleren überholen zu lassen. Irgendwann schaffte ich es doch sie zu überholen, was ich beim letzten Überholmanöver aber mit einem kleinen Sturz bezahlen musste. Ich war irgendwie auf einer rutschigen Wurzel neben dem Pfad gestanden und schon lag ich auf dem Boden. Zum Glück landete ich im weichen Gras - nichts passiert, einfach aufstehen und weiter! :-)


Nach 3 Kilometer kamen wir auf einer Straße raus und es ging für etwa 2,5 Kilometer flach weiter. Ich habe einen schönen Schritt gefunden und das Laufen einfach genossen, auch wenn ich mich auf Schotter und Berglauf freute.

Direkt vor der zweiten Steigung kam dann auch die erste Verpflegungsstation, an der ich einfach vorbei gelaufen bin - ich hatte ja mein Trinkrucksack dabei und noch war es nicht so schlimm mit der Hitze.


Endlich ging es bergauf - über knapp 2 Kilometer etwa 200 Hm. Gegen Ende der Steigung mussten einige Läufer wieder gehen. Da wir hier aber auf einen breiten Forstweg unterwegs waren, war das Überholen kein Problem mehr ;-) Nur kam ich mit den Streckenangaben ein wenig durcheinander, die zeigten die gelaufenen und die noch zu laufenden Kilometer an, und immer kam ich nur auf 15 Kilometer...!? Ich fragte einen Mitläufer und er meinte, sie hatten die Strecke kurzfristig ändern müssen. 

Kurz vor dem höchsten Punkt kamen uns ein paar Wanderer entgegen, die uns anfeuerten: "Super! Die zweite Frau!!" bekam ich zu hören. Ich machte einen Spaß daraus und antwortete einfach "Ja super, die muss ich heute aber nicht mehr einholen. Dafür ist es viel zu heiß!"  Ich hatte auch überhaupt nicht vor zu versuchen sie einzuholen, ich konnte es nicht einmal richtig glauben. Sie hatten sich bestimmt vertan, da müssten doch mehrere Läuferinnen vor mir sein... Ich lief einfach in meinem gemütlichen Schritt weiter.


Bergab wurde ich dann von einigen Läufern die ich bergauf überholt hatte, wieder überholt und eine junge Läuferin kam neben mir auf. Wir liefen ungefähr im gleichen Schritt weiter bis zur nächsten Steigung, wo wir die schnellen bergab-Läufer wieder überholten... es war bis dahin ein ständiges überholen und überholt werden... Fast oben angekommen holten wir auch die angeblich erste Frau ein, und irgendwo dort packte mir die Ehrgeiz - nur noch 5 Kilometer bis ins Ziel und die Beine waren noch ziemlich fit, also einfach ein bisschen mehr Gas geben! 

Beim nächsten Bergab ging es über einen Graspfad der überall Steine drin hatte. Nicht ganz einfach zu laufen, aber genau solche Strecken mag ich und bin los. Jetzt hatte ich natürlich keine Zeit mehr zu Fotografieren ;-) Es war auch sehr heiß geworden und ich freute mich sehr auf die nächste Verpflegungsstation. Die kam auch nach einer klitzekleinen Steigung. Davor gab es einen Wassertrug wo ich meine Schildkappe einfach mal eintauchte, das kühlte ein wenig ab und bei der Verpflegungsstation schnappte ich mir zwei kühle nasse Schwämme - die eine im Gesicht und die andere im Genick - herrlich wie das kalte Wasser den Rücken hinunter lief!! :-))

 Weiter ging es über eine ziemlich steile Schotterstraße etwa 1,5 km bergab. Ich machte so schnell ich konnte, war aber doch vorsichtig da die Gefahr im Schotter auszurutschen ziemlich groß war. Unten angekommen hatte mich dann auch die junge schnelle Läuferin wieder eingeholt. Als wir uns auf den letzten Bergauf und -ab über einen kleinen Pfad durch den Wald begaben, hatte ich sie immer direkt vor mir.


Ich liebe solche Strecken und auch wenn die Beine jetzt schon langsam etwas schwerer waren, hatte ich hier kein Problem voll Gas zu geben, also blieb ich ihr dicht auf den Fersen ;-)

Unten im Dorf kamen wir bei der letzten Verpflegungsstation vorbei - ich griff wieder in die Wanne um einen nassen Schwamm zu holen, es war aber nichts als Wasser drin, keine Schwämme mehr - Mist! Ich hatte mich so auf eine kleine Abkühlung gefreut. Jetzt konnte ich aber nicht mehr stehen bleiben...

... die junge Läuferin und ich spurteten neben einander auf der Hauptstraße hinein. Es war heiß, es war Asphalt und es ging ganz leicht bergauf... da konnte ich nicht mehr dranbleiben und ließ sie laufen - immerhin war sie noch jung ;-)

Nach 14 Kilometer (ja es waren zum Schluss nur noch 14) und etwa 600 Hm bin ich dann ein paar Sekunden nach der Tagessiegern ins Ziel eingelaufen - damit war ich auch sehr zufrieden :-)))


Es war ein sehr schöner Lauf, ich hatte meinen Spaß und war sogar schnell - damit hätte ich niemals gerechnet. Ich bin ja die ersten 9 Kilometer in meinem gemütlichen Tempo gelaufen.

Das "blöde" war nur, jetzt musste ich bis zum Preisverteilung um 15 Uhr in St Anton bleiben... ;-) Also habe ich eine Weile schön gemütlich die Atmosphäre im Ziel genossen, Obst gegessen und Wasser getrunken, und die Läufer die ins Ziel kamen angefeuert. Hut ab für alle Marathon- und 33 km-Läufer die den Lauf bei der Hitze durchgemacht haben!!!

Nach einer schönen Dusche habe ich gemütlich einen Kaffee getrunken und 2 nette Südtiroler kennen gelernt. Der eine war den Marathon gelaufen und der andere hatte die 33 km geschafft.


Die zwei netten Südtiroler und ich kurz vor der Siegerehrung.


Dass der Tag so endet, hätte ich mir nie gedacht! 
Auf jeden Fall bin ich sehr froh, dass ich hingefahren bin!! :-)))